Über die frühe Siedlung im Umfeld der Burg
Geschichtsverein beleuchtet Stolberg im Mittelalter
Stolberg. Der Stolberger Heimat- und Geschichtsverein lädt
am Donnerstag, 13. November, um 20 Uhr ein zu einem Vortrag von Dr.
Harald Müller zu dem Thema "Stolberg vor den Kupfermeistern". Die
Geschichte Stolbergs im Mittelalter ist vergleichsweise arm an
verlässlichen Nachrichten, und sie steht deutlich im Schatten der
Erfolgsgeschichte des frühneuzeitlichen Messinggewerbes an der Vicht.
Um so mehr bedarf es einer Zusammenstellung und behutsamen Auswertung
dieser spärlichen Zeugnisse, will man zu einigermaßen verlässlichen
Vorstellungen von dem bescheidenen Gemeinwesen gelangen, aus dem sich
von der Mitte des 16. Jahrhunderts an das wirtschaftlich aufblühende
Stolberg entwickelte.
Der Vortrag versucht eine Bestandsaufnahme dessen, was wir über die
frühe Siedlung im Umfeld der Burg wissen. Vorgestellt werden die
Siedlungsentwicklung, die Position Stolbergs in den allgemeinen
Herrschaftsstrukturen, die Gerichtsbarkeit vor Ort sowie die
kirchlich und wirtschaftlichen Gegebenheiten vom 12. bis etwa zur
Mitte des 16. Jahrhunderts.
Dabei zeigen sich über die Rekonstruktion des mittelalterlichen
Stolbergs hinaus wesentliche strukturelle Fundamente, auf denen die
Kupfermeister aufbauen konnten. Ziel des Vortrags, der von der
mittelalterlichen Siedlung ausgeht und die später dazu gewonnenen und
eingemeindeten Ortsteile ausspart, ist daher auch, die Erkenntnisse
zum mittelalterlichen Stolberg im Hinblick auf die spätere Entwicklung
zu deuten.
Dr. Harald Müller stammt aus Stolberg, legte sein Abitur 1982 am
Goethe-Gymnasium ab und studierte unter anderem Geschichte an der
RWTH Aachen. Heute lehrt und forscht er als Historiker an der
Humboldt-Universität in Berlin.
Der Vortrag des Heimat- und Geschichtsvereins findet im Rolandshaus,
Steinfeldstraße, statt.
Aachener Zeitung, 25.07.2003