Beim Thema Brandschutz schrillen die Alarmglocken
Goethe-Gymnasium: Übung deckt akute Mängel auf - Luczak: Stadt kennt Problem seit langem
Stolberg. Beim Thema Brandschutz
schrillen am Goethe-Gymnasium die Alarmglocken: Nachdem bei einer
Feuerübung akute Mängel bei der Beschaffenheit der Fluchtwege
aufgedeckt worden sind, hat sich Stefanie Luczak mit einem Brief
an die Stadt gerichtet.
Kernaussage des Schreibens: Im Gymnasium auf
der Liester muss zur Sicherheit der Jugendlichen dringend Abhilfe
geschaffen werden. Brisant wird die Angelegenheit vor allem durch
eine Feststellung der Schulleiterin: "Das Problem ist kein neues,
schon seit geraumer Zeit weise ich auf die eklatanten Mängel hin.
Doch bis heute hat die Stadt nichts unternommen." Bei der jüngsten
Feuerübung war es wieder zu größeren Schlangen vor den
Notausgängen und in den Treppenhäusern gekommen. "Diesmal war das
nur eine Übung. Aber im Ernstfall kommen die Schüler nicht schnell
aus dem Gebäude raus. Dann bricht eine Panik aus, deren Folgen man
sich unschwer vorstellen kann", fürchtet Luczak schlimmste
Konsequenzen im Falle eines Brandes.
Roland Gilleßen versuchte gestern gegenüber der
SZ, die Gemüter zu beruhigen. "Die Stadt tut natürlich alles, um
Gesundheit und Sicherheit der Gymnasiasten zu gewährleisten",
betonte der Sprecher des Bürgermeisters. In der kommenden Woche
soll es aus diesem Grunde im Rathaus ein "Krisengespräch" geben,
bei dem Vertreter von Feuerwehr, Hochbauamt und der städtische
Brandschutzbeauftragte nach Lösungen suchen werden. Vorschläge hat
es auch in der Vergangenheit bereits zur Genüge gegeben, letztlich
ist deren Realisierung aber stets an den fehlenden finanziellen
Mitteln der Stadt gescheitert.
"Ich habe schon vor einigen Jahren den Bau
eines Oberstufentraktes mit eigenem Ausgang vorgeschlagen. Mit
diesem hätten wir die Sicherheitsmängel und die Raumnot behoben",
blickt die Schulleiterin zurück. Der Vorschlag wurde aber ebenso
verworfen wie die Überlegung, die zu engen Treppenhäuser zu
vergrößern. Nun gibt es noch die Möglichkeit, über das Flachdach
und eine Außentreppe einen neuen Fluchtweg zu schaffen. Bei
Stefanie Luczak stößt dies jedoch ebenfalls auf (Sicherheits-)
Bedenken: "Die Anlage wäre frei zugänglich und kaum zu
kontrollieren. Unbefugte könnten die Treppe betreten oder auf das
Dach klettern. Dass dabei dann etwas passiert, ist nicht
auszuschließen." Luczak hofft, dass die Expertenrunde im Rathaus
neue Lösungsvorschläge erarbeitet - und das schnell, denn: "Der
jetzige Zustand erfüllt mich mit großer Sorge."
Aachener Zeitung, 14.03.2003