Professor Walter Eversheim mit Caritas-Verdienstmedaille ausgezeichnet

Unermüdlicher Einsatz für Behinderte

Mit der Verdienstmedaille des Deutschen Caritasverbandes wurde jetzt Professor Dr. Walter Eversheim ausgezeichnet. Bei der Feier in der Werkstatt für Behinderte in Eschweiler würdigte Weihbischof Dr. Gerd Dicke seine Verdienste.

Weihbischof Dr. Gerd Dicke (rechts) zeichnete Prof. Walter Eversheim (links) mit der Verdienstmedaille des Caritasverbandes aus.

Eversheim, Lehrstuhlinhaber an der RWTH Aachen, ist seit zwölf Jahren ehrenamtliches Mitglied im Industriebeirat der Caritas-Behindertenwerk GmbH. Während dieser Zeit hat der Wissenschaftler großes Engagement bewiesen und mit seinem Team zahlreiche Projekte für die Werkstätten der Gesellschaft initiiert und begleitet: So etwa die Neukonzeption des Metallbereiches der Werkstatt Alsdorf. Durch seine Vermittlung wurde dort seinerzeit die erste CNC-Fräsmaschine zu 80 Prozent aus Forschungsmitteln gefördert.

"Meine größte Befriedigung war das Leuchten in den Augen von Emil, dem ersten Bediener dieser Maschine", erinnert sich Eversheim noch heute an die Übergabe des Bearbeitungszentrums. Denn trotz seiner Behinderung habe Emil jetzt etwas schaffen können, was zuvor unmöglich erschien. Dieses Beispiel zeige, dass die eingeschränkten Fähigkeiten der Behinderten durch Maschinen sinnvoll ergänzt werden können.

Darüber hinaus hat Prof. Eversheim an zahlreichen weiteren Projekten mitgewirkt. Dazu zählt auch die Ausbildung von behinderten Menschen an den neuen Maschinen, die Begleitung einer Diplomarbeit zum Thema "Kostenrechnungssysteme in Werkstätten für Behinderte", die Mitarbeit bei der Gestaltung des Logistikzentrums in der Werkstatt Alsdorf oder die technische Investitionsplanung zum Aufbau einer Aluminiumverarbeitung in der Werkstatt Monschau-Imgenbroich.

Behinderte integrieren

Weihbischof Dr. Gerd Dicke erinnerte bei der Ehrung daran, dass behinderte Menschen lange Zeit außerhalb der Gesellschaft standen. Dies habe sich heute geändert. Ihr beruflicher Einsatz im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten sorge für ein gesteigertes Selbstwertgefühl.

Aachener Zeitung, 20.12.2002