Wie aus Sonne und Wasser Strom wird, zeigt das "Goethe" genau
Forschungszentrum stellt Brennstoffzelle als Leihgabe zur Verfügung
Stolberg Protonen schwirren umher, Energie entlädt sich in nicht sichtbaren Bereichen, Formeln erläutern die Vorgänge - Chemie und Physik sind oft sehr theoretische Fächer. Wie dankbar Schüler und Lehrer gleichermaßen sind, wenn der geistige Unterbau mit handfesten Anwendungen gestärkt wird, wurde gestern im Chemiesaal des Goethe-Gymnasiums deutlich.
Dort erläuterte Professor Detlev Stöver vom Forschungszentrum Jülich die Funktionen einer Brennstoffzelle, die sein Institut als Dauerleihgabe der Schule überlässt. Diese Form der Stromgewinnung lernte der Chemie-Grundkurs mit seiner Lehrerin Ulrike Sturm vor einigen Wochen in der Forschungsanlage kennen. Das Interesse der Schüler brachte schließlich Professor Stöver auf die Idee, ein praktisches Lehrbeispiel dauerhaft im Goethe-Gymnasium zu belassen. Und dies nicht ganz ohne Eigennutz: "Die so genannten harten Wissenschaften leiden unter Nachwuchsmangel", weiß er. Und so wolle man schon früh Schüler für die Möglichkeiten der Chemie, Physik und Mathematik begeistern. Ein Anliegen, bei dem er sich der Unterstützung der Lehrer gewiss sein darf: So freuten sich Schulleiterin Stefanie Luczak mit einigen Kollegen und Schülern über die Miniatur-Brennstoffzelle.
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Aus Sauerstoff und Wasserstoff wird Strom: Professor Detlef Stöver (rechts) und Dr. Sven
Uhlenbruck (links) erläutern den Pennälern des Goethe-Gymnasiums das Prinzip der Brennstoffzelle.
Foto: Aachener Zeitung
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Und prompt widerlegten Professor Stöver und sein Mitarbeiter Dr. Sven Uhlenbruck das Vorurteil, dass Versuche meist nicht klappen, wenn es drauf ankommt.
Als Sonne musste eine Fotostudiolampe herhalten, und prompt drehte sich einige Minuten später der elektrisch betriebene Propeller der Anlage.
Der Werbefeldzug für die Naturwissenschaften geht weiter: Professor Stöver lud gleich zu weiteren Exkursionen in das Forschungszentrum ein.
Stolberger Zeitung vom 07.09.2001