Pool, Pasta und Postkartenlandschaft
Toskana-Fahrt 2002
Von Sabine Drewes, Volker Schaper und Ann-Kathrin Frey
Weder spiegelglatte Straßen oder meterhohe Schneeberge, noch der tiefe, schwarze und bedrohliche Abgrund am
Straßenrand konnten uns abschrecken - unaufhaltsam bahnte sich unser Bus seinen Weg über die Alpen in die
Toskana im sonnigen Süden.
Müde zwar, aber dennoch voller positiver Erwartungen erreichten wir nach vierzehnstündiger Fahrt unsere
Residenz in der "Millionenmetropole" Montaione. Doch statt eines Fünfsternehotels erwartete uns ein typisch
toskanisches, schlichtes, heruntergekommen wirkendes, altes Winzerhaus. Der erste Schreck war jedoch schnell
verflogen, als wir uns in Bikini bzw. Badehose an unserem Pool in die pralle, mediterrane Sonne legten und uns
bräunen ließen. Umgeben von Weinreben und Olivenbäumen ließen wir den Blick über die idyllischen Weiten
der toskanischen Landschaft schweifen. Doch unsere himmlische Ruhe wurde jäh unterbrochen, als Frau
Behrens bereits am zweiten Tag eine biologische Umgebungsexkursion auf den Plan rief. Dass Landschaft und
Umgebung jedoch nicht nur idyllisch waren, merkten wir spätestens auf unserer über schier endlose Hügelketten
führenden Wanderung nach San Gimignano, die durch die ungehindert auf uns herabscheinende Sonne erschwert
wurde.
Jedoch erholten wir uns erstaunlich schnell wieder von diesen Strapazen, so dass wir schon an den nächsten
Tagen die wunderschönen historischen Städte Siena und Florenz erkunden konnten. Erwähnenswert sind an
dieser Stelle auch die Busfahrten dorthin, auf die sich nachkommende Generationen, sollten sie die gleiche
Busgesellschaft haben, schon einmal freuen dürfen. Nur so viel: Ankommen in der geplanten Zeit und auf
geplantem Wege waren oft eher Glücksache. Doch auch gelegentliche Vollbremsungen und ähnliches konnten
unsere gute Laune nicht trüben, so dass wir später an den Abenden immer viel Spaß bei gemeinsamen Spielen
hatten oder einfach nur lachten und so manche Flasche Rotwein o.ä. leerten.
Zum Abschluss machten wir dann auf der Heimfahrt noch an einem nahegelegenen Strand halt. Da unsere
Reisekasse noch nicht leer war, konnten wir uns den "Luxus" eines Privatstrandes leisten, was sich als Segen
herausstellte. Wir hatten einen ganzen Strandabschnitt fast für uns allein und darüber hinaus konnte es sich jeder
auf seiner eigenen Sonnenliege bequem machen. Als es langsam anfing, dunkel zu werden, mussten wir uns aber
endgültig vom warmen Italien verabschieden und es ging wieder zurück in Richtung kaltes, nasses Deutschland.
Alles in allem kann man sicherlich sagen, dass die Fahrt sehr schön war und für nachkommende Generationen
unbedingt zu empfehlen ist. Nicht nur ein neues Land kennen zu lernen und die berühmte toskanische
Landschaft mal in natura zu sehen, war für uns sehr positiv. Es hat sich wohl auch jeder darüber gefreut, dass es
keine erwähnenswerten negativen Zwischenfälle gab und in der Gruppe nie wirklich Streit aufgekommen ist.
Goethes Faust 1/2003