Verein der Ehemaligen und
Freunde des Goethe-Gymnasiums


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Inhaltsverzeichnis F2000
Quelle: Stolberger Zeitung

Beifall und viel Dank zum Abschied von Wilhelm Hammelstein

Goethe-Gymnasium verabschiedet Direktor

18 Jahre lang war Oberstudiendirektor Wilhelm Hammelstein Leiter des Goethe-Gymnasiums. Am 1. Juli 1981 wurde er ernannt, zu einer Zeit, als sich die Schule gut zwei Jahre am neuen Standort auf der Liester befand. Hatte sein Vorgänger, Direktor Dr. Franz Kutsch, den Schritt vom Kaiserplatz an den Zeisigweg entscheidend vorangetrieben, so prägte Wilhelm Hammelstein das Gymnasium am neuen Standort und vollzog mit der Einführung des bilingualen Zweiges einen entscheidenden Schritt für die Zukunft der Schule.

Stolberg."Standing ovations" gab es gestern zum Abschied von Wilhelm Hammelstein im Pädagogischen Zentrum des Goethe-Gymnasiums. Schüler, Eltern, unterrichtende und ehemalige Lehrer, Ehemalige und Freunde spendeten dem Schulleiter nach seinen Abschiedsworten stehend kräftigen Beifall. Das rührte auch den sonst so sachlichen Menschen sichtlich. Mit einem gelungenen Rahmenprogramm, das Schü-ler und Lehrer musikalisch und szenisch gestalteten, sagte die Schule Ade und dankte dem langjährigen Direktor aus ganzem Herzen. Eingebettet in die stimmungsvollen Vorträge waren die Grußworte und Ansprachen von offizieller Seite.

Untermalt von einem treffenden Bilderreigen ließ Stefanie Luczak, die kommissarische Schulleiterin, das Wirken von Wilhelm Hammelstein Revue passieren. Anhand von Fotos, die den Direktor mal sportlich, dann etwas gesetzter, bei Konferenzen und Repräsentationsaufgaben, bei Ausflügen und Abi-Feiern zeigten, umriß sie das Wirken Hammelsteins, dem "es gelungen ist, die Zukunft unserer Schule zu gestalten". Wie bei allen folgenden Ansprachen lag ein besonderer Schwerpunkt der Würdigung auf der weitsichtigen Einführung des bilingualen Zweiges an dem Gymnasium, natürlich alle verbunden mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt. "Nach 18 – wie wir hoffen erfüllten – Jahren" sei es Zeit, Dank zu sagen, hoffte Luczak, daß auch der scheidende Direktor das Gefühl habe, sein Ziel erreicht zu haben.

"Sie haben die Schullandschaft mit geprägt", würdigte Bürgermeister Hans-Josef Siebertz das Wirken von Hammelstein bewußt in aller Kürze – ein Gedanke, der ihm beim Blättern in der Personalakte gekommen sei. Sie enthält nur drei Blätter: die Ernennungsurkunde, ein Zeitungsausschnitt über die bevorstehende Verabschiedung sowie die Versetzungsurkunde in den Ruhestand. Dies sei sicherlich nicht zufällig, meine Siebertz, denn Wilhelm Hammelstein habe schlicht, zielstrebig und ohne auf große Effekte angewiesen zu sein erfolgreich gearbeitet.

Freundschaftlich verbunden ist der scheidende Direktor mit dem Leitenden Regierungsschuldirektor Fritz Schwartz. Der Dezernent der Bezirksregierung nutzte denn auch die Gelegenheit für persönliche Abschiedsworte. Als Wilhelm Hammelstein im Januar 1999 sich entschloß, zu pausieren, habe er lange mit sich gerungen und sei bereits länger im Amt gewesen, als vom Arzt angeraten. Als Schulleiter habe Hammelstein mehr weitergegeben als den eigentlichen Unterrichtsstoff, habe permanent Entscheidungen treffen müssen und sei noch stärker gesundheitlich gefährdet, als es Lehrer ohnehin seien.

Dies sei nicht ohne Auseinandersetzungen und Reibung geschehen – wohl dosiert im positiven Sinne. Er habe eine lebendige und vielfältige Schule mit eigenem Profil geschaffen. Noch kritischer sei Wilhelm Hammelstein bei dieser einsamen Tätigkeit immer mit sich selbst gewesen. Nach 30 Jahren im Schuldienst und 18 als Direktor hätten seine Kraftreserven nicht mehr ausgereicht, selbst nach seiner Ruhephase.

Nur das Wesentliche aus der Arbeitswelt ins Private mitzunehmen, riet Oberstudiendirektorin Dr. Ingrid Edeler, die die Grüße der Direktoren-Kollegen im Bezirk überbrachte. "Ab sofort sind Sie ein Ehemaliger", analysierte Karl-Heinz Liebreich. Der Vorsitzende der Vereins der Ehemaligen und Freunde des "Goethe" würdigte die stets offene und immer intensivere Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Gymnasiums. [Anm. d. Red.: In einem persönlichen Brief hat sich Wilhelm Hammelstein bei Karl-Heinz Liebreich für seine Worte bedankt und seinen Beitritt zu unserem Verein erklärt.]

Von seinen 18 Jahren in Stolberg hat Claudia Thorn-Stolte, seit einem Jahr ehemalige Vorsitzende der Schulpflegschaft, den Direktor neun Jahre lang begleitet. "Ich hoffe, daß nach Beruf und Berufung der Schritt in den Ruhestand keine Leere hinterlassen wird.", so Thorn-Stolte.

"Dank, viel Glück und einen abenteuerlichen Ruhestand" wünschte Schülersprecher Conrad Beckers, und Vertreter der einzelnen Stufen überhäuften den Direktor mit Geschenken.

"Das letzte Blatt ist aufgeschlagen", sagte Margareta Schäpers, die Vorsitzende des Lehrerrats. Viele kleine Blätter mit Informationen hätten die Kollegen stets in ihren Fächern gefunden. "Manchmal hätten wir uns weniger Blätter und mehr direkten Draht gewünscht". Mit dem Ruhestand werde ein neues Buch aufgeschlagen mit noch unbeschriebenen Blättern. Als Dank der Lehrerschaft gab es – entsprechend der musikalischen Passion des Schulleiters – eine Einladung zum Konzert des City Birmingham Orchestra in der Kölner Philharmonie und – entsprechend zu Goethes Versen – einen Ginko-Baum, behängt mit persönlichen Widmungen der Kollegen.

"Wenig Ärger, aber stets viel Freude durch die Schüler"

"18 Jahre diese Schule mitgestalten zu dürfen, hat mir immer viel Freude gemacht", dankte Wilhelm Hammelstein allen Beteiligten und Weggefährten. Am Goethe-Gymnasium habe er günstige Bedingungen angetroffen. Schulgebäude und -anlage seien großzügig gestaltet, stets gut sei das "Goethe" mit Lehrkräften ausgestattet worden, die fachliche Kompetenz, hohe Verantwortung und vielfältige Talente aufwiesen und mit denen man gut habe zusammenarbeiten können. Insbesondere Stefanie Luczak galt sein Dank für die Zusammenarbeit sowie dem Kollegen Klaus Genten vom "Ritze" und natürlich ganz besonders Schulsekretärin Walburg Coppeneur sowie Hausmeister Wolfgang Mohr.

In all den Jahren haben "mir die Schüler sehr wenig Ärger, aber sehr viel Freude bereitet", sagte Hammelstein. "Ich verabschiede mich in einer Zeit, in der die Bedingungen ungünstiger werden durch mehr Arbeit für die Lehrer und größere Klassen". Eine gerechtere Arbeitszeitregelung und eine spürbare Senkung der Klassenfrequenz sei erforderlich, um die Qualität des Unterrichts gewährleisten zu können. "Die Weichen sind richtig gestellt für eine gute und erfolgreiche Zukunft", wünschte Wilhelm Hammelstein seinem Nachfolger ebenso wie dem von Klaus Genten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Stolberger Zeitung vom 28.01.00



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