Der Goethe-Abend

Mal ehrlich: Was hat man im ersten Augenblick gedacht, als man die Einladung zu dieser Veranstaltung bekam? Bestimmt brach bei keinem eine rege Begeisterung aus, und der ein oder andere hatte gerade an diesem Freitag (auch noch extra einen Freitagabend opfern) schon etwas vor, oder war durch das Layout der Einladung abgeschreckt.

Allerdings wirkte die Anmerkung auf der Einladung "Leckerbissen für Körper und Seele" (zumindest die für den Körper) doch verlockend.

Also folgten sowohl viele Schüler als auch Eltern dem Motto "Mit Goethe am Goethe" und füllten am Freitag, dem 24. September, das PZ, daß sogar die Stühle nicht mehr ausreichten. Jedoch der Worte sei genug gesagt, nun laßt uns eintauchen in die Welt Goethes.

Zu einem kulturellen Abend gehört jemand, der durch das Programm führt, und dafür hätte man keinen Besseren finden können als Niklas Horcher (s. Bild). Er führte redegewandt mit viel Witz durch das Programm, und hatte vom Beginn der Veranstaltung an die Lacher auf seiner Seite. Es gelang ihm einfach hervorragend, die Aufmerksamkeit des Publikums auf die vielen verschiedenen Darbietungen zu lenken, und er trug einen Großteil mit dazu bei, daß niemandem langweilig wurde. Die erste Darbietung des Abends lieferten Schüler der Klassen 5 und 6 mit ihrer pantomimisch rezitierten Darstellung des "Zauberlehrlings" von Paul Dukas. Durch ihre hervorragende Choreographie schafften sie es, das Publikum auf das noch weiter folgende Programm einzustimmen.

Auch war an diesem Abend Goethe und der Sport ein Thema, zu dem uns die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c die einzelnen Sportarten präsentierten, die Goethe bevorzugte, z.B. tanzen, reiten und vieles mehr.

Ein weiterer Beitrag war der Vortrag "Goethe in nuce" gekonnt rezitiert von Herrn Bergstein, womit er einen guten Übergang zu dem nächsten Höhepunkt des Abends schaffte: "Farben und Gefühle" vorgestellt von der Theater-AG der Oberstufe unter der Leitung von Frau Luczak. Durch ihre gefühlvolle Inszenierung schafften sie es, das Publikum zu begeistern. Nun kam ein wahrer Ohrenschmaus des Chores der Jahrgangstufen 8 bis 13. Mit ihren Liedern unter anderem "America- California dreaming" bildeten sie einen gelungenen Abschluß des ersten Teiles des Abends.

Doch nun begann die Pause, wo weitere Höhepunkte auf das Publikum warteten. Die körperlichen Gelüste wurden von Sektstand und vom Goethe-Häppchen, zubereitet von Frau Peters-Hilger und ihren Helfern, zufriedengestellt. Der Sektstand unter der Leitung von Herrn Rüttgers hatte alle Hände voll zu tun, die durstigen Kehlen zu versorgen. Der geneigte Zuschauer, der nun mit einem Glas Sekt durch das Foyer schlenderte, konnte einen Blick auf die Kunstobjekte und auf die Gingkobäume werfen, für die sich Frau Faupel-ten-Horn und Herr Grahner verantwortlich zeigten. Das Ganze wurde untermalt von der Schülerband unter der Leitung von Herrn Grochol.

Doch nun begann der zweite Teil des glanzvollen Abends. Als Start fungierte der Lehrerchor unter der Führung von Frau Offermann am Flügel und Frau Stieler, die den Gesang einstudierte. Mit ihren Stücken "Der Fischer" und "Das Heidenröslein" sangen sie sich in die Herzen des Publikums. Daraufhin folgte der Vortrag der Klasse 9a "Xenien und Epigramme", der gekonnt dargestellt wurde. Ein weiterer grandioser Höhepunkt des Abends war der Beitrag an den Mond – "Mondscheinsonate" dargestellt von Benno Vinck (Jgst. 11) und Britta Wirthmüller (Jgst. 12). Nachdem Britta Wirthmüller das Gedicht "Ode an den Mond" gefühlvoll vorgetragen hatte, stimmte Benno Vinck am Flügel mit der "Mondscheinsonate" von Beethoven ein. Er konnte den Zuhörern die Atmosphäre der Nacht brillant präsentieren, und dafür wurde er reichhaltig vom Publikum belohnt. Nun folgte eine weitere Glanzleistung des Abends mit der Jazzdance-AG unter der Leitung von Frau Vandenberg, die unter dem Thema "Zeitsprung" eine hervorragende Darbietung bot, womit ein weiterer sportlicher Teil des Abends abgedeckt war.

Doch laßt uns nun wieder zu den geistigen Genüssen kommen. Der Literaturkurs unter der Leitung von Frau Luczak präsentierte "Eine Tragödie!". Sie brachten den Zuschauern in einem Theaterstück auf moderne Art bekannte Charaktere wie Gretchen nah, und auch an sportlicher Dynamik fehlte es nicht.

Den krönenden Abschluß bildete last but not least der Schulchor unter der Leitung von Frau Stiehler: mit im Gegensatz zum Lehrerchor modernen Liedern ein wunderschönes Finale.

Nun nach ca. drei Stunden war der Goethe-Abend vorbei, und er war für Schule, Schüler und Lehrer ein voller Erfolg.

Tja, wenn Goethe dies

hätte sehen können ...