Beeindruckende Uraufführung
"Musique engagée" von Günter Johannes Henz wußte zu überzeugen
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte Pate gestanden für eine Welturaufführung in Jülich – präsentiert von der Jülicher Zeitung. Im
Pädagogischen Zentrum an der Linnicher Straße hob sich zum ersten Male der Vorhang für ein musikalisches Werk des Jülicher Komponisten
Dr. Günter Johannes Henz. "Musique engagée" hatte er sein Werk getauft – denn seine Musik soll mehr sein, als ein alltägliches Genußmittel.
So greift er in seiner Musik soziale Themen auf, verarbeitet seine Kriegserlebnisse aus frühester Kindheit und wendet sich der
Friedensthematik zu. [...]
"Von der Klassik geschult und geprägt, von der Spätromantik motiviert und inspiriert, der Modernen aufgeschlossen gegenüberstehend", so
sieht eine Musikkennerin und gute Freundin der Familie Henz die Arbeit des Komponisten, die trotz aller Eigenständigkeit eingebunden in
die Welt der Kompositionen bleibt. Eindringlich sind die Texte der Jüdin Rose Ausländer, die Henz in einem musikalischen Zyklus für
Altstimmen vertonte, die ganz hervorragend von der Sängerin Louise Rijs interpretiert wurden. Sie überzeugt nicht nur durch stimmliche
Brillanz sondern auch durch die Intensität der Gefühle, die sie in die anspruchsvollen Texte legte. [...]
Nicht minder hoch waren die Anforderungen, die an das neue "Euregio-Vocal-Ensemble" gestellt wurden. "Europa, darauf haben wir gehofft...",
Texte des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky hat Henz vertont. Hervorragend gelang es ihm, die Dynamik der Worte in Musik zu
fassen und die harte Sprache des Dichters noch zu unterstreichen. "Beeindruckend" war das Resümee, das die knapp 200 Zuhörer am Ende des
Konzertes zogen, das unter der Schirmherrschaft von Ignatz Bubis, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, stand. Dies war
nicht zuletzt den hervorragenden Musikern und dem Dirigenten Raymond Janssen zu verdanken. [...]
Jülicher Zeitung