Verein der Ehemaligen und
Freunde des Goethe-Gymnasiums


Lerchenweg 5, 52223 Stolberg
mail@goethes-freunde.de






Quelle: Aachener Zeitung Online

Stadt will den Schulen beim Müll ans Geld

Stolberg. Die Sparschraube dreht sich weiter: Mit einer klaren Vorgabe an die Schulen will die Stadt nun Energie- und Entsorgungskosten sparen.

In ihrem Vorschlag wird die Verwaltung deutlich: Sie zieht sogar in Erwägung, Kosten aus dem Schulbudget zu begleichen, sollte sich eine Schule nicht an den Richtlinien halten.

Auch Vereine sind von der neuen Regelung betroffen: Sie müssen ihren Müll selbst entsorgen, nutzen sie die Sporthalle einer Schule für ihre Veranstaltung. Dies birgt reichlich Zündstoff. SZ-Redakteur Patrick Nowicki beleuchtet die Pläne der Verwaltung.

Die Verwaltung lässt Zahlen sprechen und schreckt darum nicht vor drastischen Maßnahmen zurück: 100.000 Euro will sie alleine im Müllbereich einsparen. Dies entspricht einer Restmüllmenge von einer Million Liter. Als Grundlage für dieses Einsparpotenzial dient der Stadt der so genannte Einwohnergleichwert. Er legt das durchschnittliche Restmüllaufkommen pro Kopf und Woche fest. Dabei wird zwischen industriellen und privaten Werten unterschieden.

Für die Schulen soll nach der Auffassung der Verwaltung ein Wert von 7,5 Liter zu Grunde gelegt werden. «Die Differenz zwischen dem in entsprechender Anwendung der Abfallentsorgungssatzung erforderlichen und den tatsächlich von den Schulen benutzten Restmüllvolumina ist als dramatisch zu bezeichnen», heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Die Mülltrennung soll nach klaren Vorgaben erfolgen: Neben Papier, Glas, Kunststoffen und Metallen sollen auch die Bioabfälle nach Küchen- und Kantinenabfällen sowie Garten- und Parkabfällen getrennt werden. Wie dies in der Praxis funktionieren soll, steht in der Verwaltungsvorlage nicht. Übrigens soll auch ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, um den Wert unter 15 Liter zu verringern.

Die Stadtväter gehen davon aus, dass die Schulen ihren Müll nicht ausreichend trennen. Um die Forderung nach klarer Mülltrennung durchzusetzen, will die Stadt nun nur noch so viele Behälter zur Verfügung stellen, wie sie nach der Berechnung erforderlich sind.

Dabei geht man im Rathaus sogar von 15 Litern nach dem Einwohnergleichwert aus. Sollte die Schule darüber hinaus Müllbehälter benötigen, wird sie zur Kasse gebeten. In Verwaltungsdeutsch bedeutet dies: In diesem Falle «ist anzudenken, ob die Mehrkosten aus dem Schulbudget der einzelnen Schule zu finanzieren sind». Aus dem Schulbudget werden so genannte Verbrauchsmittel bestritten: Zeitungsabos, Bürobedarf, kleineres Mobiliar.

Einen Vorstoß wagte die Realschule Mausbach: Sie regte an, das Geld zu erhalten, das eingespart wird, wenn weniger Restmüll in der Schule entsteht. Die Verwaltung hält dagegen: «Eine Zuwendung dafür, dass Abfallbehältervolumen, das ohnehin nicht genutzt werden dürfte, eingespart wird, ist sowohl aus pädagogischer Sicht als auch aus ökologischen Gesichtspunkten nicht verantwortbar.»

Diese Maßnahme wird auch die Stolberger Vereine treffen. Sie müssen nun selbst für den Müll aufkommen, der bei Veranstaltungen in Schulgebäuden entsteht. Damit will die Stadt den so genannten «Fremdabfall» eindämmen. Die Fremdnutzer müssen sich kostenpflichtige Zusatzsäcke besorgen.

Für Schulen lukrativer sind Einsparungen im Energiebereich. So soll diese Summe zwischen dem Förderverein einer Schule und der Stadt aufgeteilt werden. Hierzu gibt es auch den Entwurf einer Vereinbarung, der nun den Kommunalpolitikern zugestellt wird. Darin verpflichtet sich der Förderverein, die Hälfte seines so eingenommenen Geldes in Maßnahmen zu investieren, die weitere Energieeinsparungen nach sich ziehen. Der Rest steht zur freien Verfügung.

Die Verwaltung geht davon aus, dass durch «nichtintensive Maßnahmen» wie Verbrauchskontrolle, optimierte Raumbelegung und Verhaltensänderungen bis zu 15 Prozent der Energie- und Wasserkosten gespart werden können. Dies habe man in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen. Als Grundlage dient übrigens der Energieverbrauch der Jahre 1996 bis 2001.

In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport werden die Kommunalpolitiker zu dem Verwaltungsvorschlag Stellung nehmen.

Aachener Zeitung Online, 28.04.2003



LESEN SIE HIER WEITER
Stadt belohnt fürs Sparen (17.12.2004)

Müllkonzept: Schulen und Stadt mit Fortschritten (27.05.2003)

Städtische Sparmaßnahmen: Zimdars: Doppelt so viel Müll wie notwendig (29.04.2003)

Goethe-Gymnasium: Vorbildlicher Umweltschutz wird belohnt: AG gewinnt AWA-Wettbewerb und 2000 Mark (03.03.2000)

Klasse 5d räumt auf: Tonnenweise wilden Müll gesammelt (11.06.1999)


KURZE MELDUNGEN

Die neuesten Artikel des aktuellen Rundschreibens als PDF-Datei.


TERMINE
Zur Zeit sind keine Termine im Termin-
kalender verzeichnet.

LINKS
Goethe-Gymnasium

Abi 1972

Abi 2005

Die 'Meier-Seiten'