Verein der Ehemaligen und
Freunde des Goethe-Gymnasiums


Lerchenweg 5, 52223 Stolberg
mail@goethes-freunde.de






zurück im Rundschreiben
vor im Rundschreiben
Inhaltsverzeichnis H2000
Quelle: Goethes Faust

Expo2000 - Ein Erlebnis für die ganze Schule

Es sollte ein Mammut-Projekt werden, und das wurde es auch. Über 800 Schüler sollten an einem Tag von dem beschaulichen Stolberg zum selbst ernannten Nabel der Welt, Hannover, gebracht werden. Dazu waren natürlich etliche Busse vonnöten, die sich schon um fünf Uhr morgens in Bewegung setzen sollten, damit die Schüler und Lehrer auf der Expo auch genug Zeit hatten, um die Länderpavillons und den Themenpark in Ruhe zu genießen. Nur wie es das Schicksal so will, geht nie etwas glatt. Viele Busse kamen verspätet, ein paar gar nicht, die dann nachbestellt werden mußten. Die, die doch rechtzeitig in ihren Bussen saßen, sahen Deutschland am frühen Morgen und malten sich wahrscheinlich mit Spannung (die Unterstufe) die Expo aus oder philosophierten über die Bierpreise (die Oberstufe oder zumindest Teile davon...). Nach vier Stunden nervenaufreibender Fahrt in Hannover angekommen, offenbarte sich uns allen eine Mischung aus Vergnügungspark, Bildung und kapitalistischen Konsumtempeln. Die Expo bietet viel - viel zu viel, um an einem Nachmittag auch nur die Hälfte zu sehen. Von den Länderpavillons lohnten sich einige richtig. Der Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate überzeugte durch eine nachgebaute Karawanserei, die einem das Land am persischen Golf sehr gut nahe brachte.

Doch wo viel Licht ist, ist natürlich auch viel Schatten. Manche Pavillons brillierten einzig durch Einfallslosigkeit. Man meinte förmlich, daß es reichen würde, einen großen Flachbildfernseher in einen Raum zu stellen und einen schönen Film über sein Land laufen zu lassen. Beim ersten Pavillon war das ja noch nett, nach sieben, die das so ähnlich machen, hängt es einem wirklich zum Hals raus.

Auch der viel gelobte Themenpark war eine Enttäuschung. Es wurde wenig handfestes gezeigt. Man verlor sich in philosophischen Betrachtungen über die Welt und die Zukunft und vergaß, den Menschen wirklich nahezubringen, was möglich ist und was nicht. Daß die einzelnen Abschnitte beim 21. Jahrhundert von Konzernen gesponsort wurden, macht es auch noch für den Besucher zusätzlich unglaubwürdig: Überall kommt der Name des Sponsors vor, auch an unpassenden Stellen.

Auch dort, wo Information war, konnte man sie nicht gut in sich aufnehmen. Es war dann immer zu viel auf einmal, und man wurde von nachrückenden Besuchern schlicht und einfach weitergedrückt. Der Zeitaspekt tat dem Eindruck von der Expo wahrscheinlich sehr schlecht. Unter dem Zeitdruck, unter dem wir standen, konnten wir die positiven Seiten der Expo gar nicht richtig genießen. Doch im Endeffekt sollte es doch eine Weltausstellung schaffen, auch den Tagesbesuchern einen schönen Nachmittag zu machen, der mehr ist, als zum x-ten Mal ins Phantasialand zu fahren. Man sollte das Gefühl haben, an etwas Großem teilzunehmen. Dieses Gefühl habe ich bei der Expo gänzlich vermißt.

Also setzten wir uns mit abgelaufenen Füßen und ein bißchen enttäuscht in unsere Busse und machten uns auf den Heimweg ins gute alte Stolberg, wo wir durch Internet, Fernsehen und die etlichen anderen Multimedia-Möglichkeiten täglich Expo haben.

Redaktion "Goethes Faust"
Manuel Morschel (Jgst. 13)



LESEN SIE HIER WEITER
Expo2000: Weltreise an einem Tag (01.08.2000)

Expo2000 in Hannover (01.08.2000)

Ein Meilenstein im Schulleben: Alle Gymnasiasten auf eintägiger Weltreise (27.07.2000)


KURZE MELDUNGEN

Die neuesten Artikel des aktuellen Rundschreibens als PDF-Datei.


TERMINE
Zur Zeit sind keine Termine im Termin-
kalender verzeichnet.

LINKS
Goethe-Gymnasium

Abi 1972

Abi 2005

Die 'Meier-Seiten'