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Quelle: Stolberger Zeitung

Ein Meilenstein im Schul-Leben: Alle Gymnasiasten auf eintägiger Weltreise

Aus Hannover berichtet SZ-Mitarbeiterin Edda Kremer

"Wir haben eine Weltreise gemacht" rief der kleine Hamdi (13) ganz stolz, als er mit seinen Klassenkameraden in den Bus stieg und den Heimweg antrat. Der Besuch der Weltausstellung in Hannover - die Expo 2000 - war in der Tat eine kulturelle Weltreise, die das Stolberger Goethe-Gymnasium in dem einmaligen Schulprojekt "Goethe goes Expo" verwirklichte.

Seit Oktober wird schon geplant

Mit Unterstützung der Volksbank Stolberg-Eschweiler, die Materialien, Pläne und finanzielle Unterstützung zur Verfügung stellte, machten sich 860 Schüler und Lehrer in 16 Bussen auf den Weg ins niedersächsische Hannover.

Doch eine ganze Schule auf Reisen zu schicken, erforderte eine große logistische Planung im Vorfeld. Seit Oktober vergangenen Jahres, als die Schulleitung beschloß, aus einem normalen Wandertag im Juni den großen gemeinsamen Schulausflug zur Expo zu machen, liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Organisationskommitees wurden gegründet, Projektgruppen entstanden, "die Expo war einfach Thema in den Köpfen der Schüler", so die kommissarische Schulleiterin Stefanie Luczak. Am Tag vor der großen Reise wurden die Projekt-Ergebnisse vorgestellt: selbstbemalte T-Shirts zur Expo, selbstgestaltete Buttons zum Anstecken, Ausstellungen zum Thema Kunstmedien, Länderpräsentationen...

Zwei Busse kamen mit Verspätung

Nun konnte es also losgehen. "Es wird ein Tag, den sie nicht vergessen werden", lautete die optimistische Prognose von Schulleiterin Stefanie Luczak. Früh um fünf im Morgengrauen starteten zunächst 14 der 16 Busse gen Hannover. Daß zwei Busse erst ein bzw. zwei Stunden später losfuhren, lag nicht an der Organisation der Schule, sondern an einem unorganisierten Busunternehmen. Die Schüler nahmen es gelassen, bestanden jedoch darauf, auch zwei Stunden länger bleiben zu dürfen.

Nach einem kleinen Nickerchen und einem zweiten Frühstück begannen die Schüler im Bus schon die ersten Diskussionen über das Besichtigungsprogramm. "Funsporthalle" war das meistgehörte Wort in den frühen Morgenstunden, aber auch Stimmen wie "mich interessiert Afrika" waren zu hören. Nach einer kleinen Rast bogen wir nach nur vier Stunden Fahrt um 10.30 Uhr auf das Expo-Gelände ein. Einige Klassen beratschlagten noch ihre Route und teilten sich in Kleingruppen auf.

Durch die Länderpavillons von Rußland, Slowenien und Finnland hindurch steuerte meine Gruppe als erstes den Themenpavillon "Wasserwelten" an. Hamdi (13), Roman (14), Andreas (13), Patrick (13) und Kadir (13) hatten im Unterricht mit ihrem Physiklehrer Christian Detlefs ausführlich über die verschiedenen hier vorgestellten Versuche mit Wasser gesprochen, jetzt konnten sie alles vor Ort betrachten. Danach gab es für die Jungs jedoch nur noch ein Ziel: die Funsporthalle. Kickboardfahren, Mountainbiken, Basketball spielen, alles nur Erdenkliche konnte hier ausprobiert werden. Während es draußen in Strömen regnete, kam beim Strandfußball richtiges Sommerfeeling auf.

Karibische Lebensweise und Wirbelstürme...

Als nächstes gingen wir in die Länderparks Südamerikas. Durch einen künstlichen Regenwald hindurch gelangten wir vorbei an Maya-Tempeln in das Innere eines Vulkans. Panama, Brasilien, Paraguay und Costa Rica lauteten unsere Stationen, die uns ein Gefühl wie in einer anderen Welt vermittelten. In der nachgestellten "Harrison's Cave", einer unterirdischen Höhle auf Barbados, bei Cocktails und exotischen Früchten wurden wir jedoch gleich wieder in einen neuen Strudel, den der karibischen Lebensweise, gezogen. Aber auch die andere Seite der Karibik, die gefährlichen Wirbelstürme und damit verbundene Umweltzerstörungen, bekamen wir zu sehen. Weiter ging die Tour nach einem kurzen Mittagessen über Indien nach Nepal, wo ein riesiger Tempel zu bestaunen war.

Unterschiedliche Wirkung auf Besucher

Sport- und Physiklehrer Christian Detlefs machte sich inzwischen Gedanken über die unterschiedlichen Wirkungen auf Kinder und Erwachsene: "Für mich ist sehr interessant, mit welchen Augen die Kinder das sehen."

Als nächstes stand für die Kinder fest: Wir wollen Seilbahn fahren. Hoch über den Messehallen konnten wir einen Überblick über das Expo-Gelände genießen. Als Restprogramm des fortgeschrittenen Nachmittags standen der Themenpark "Planet of Vision" und der türkische Pavillon als Ziele fest. Doch um dort hinzugelangen, mußten noch Tunesien, Marokko, Ägypten, Malta und Slowenien durchwandert werden. Im Themenpark "Planet of Vision" stellte sich uns die Zukunft bis zum Jahr 2100 vor. Aachen präsentierte sich mit verschiedene Ausgrabungen und einem Biozelltechnologieprojekt. Bei den einzelnen Stationen stießen wir auf bekannte Goethe-Gesichter, die sich gegen 18 Uhr so langsam auf den Rückweg gen Bus machten.

Bei einer solchen Flut von Eindrücken war der Expo-Tag nämlich wie im Fluge vergangen. Im Bus angekommen schien so mancher Lehrer müder als seine Schüler. Da die Schüler die Expo zumeist in Kleingruppen durchwandert hatten, bot die gemeinsame Rückfahrt im Bus viel Gesprächsstoff zwischen den Klassenkameraden darüber, wer was angesehen hatte. Und Schulleiterin Stefanie Luczak war froh darüber, daß kein Schüler verloren gegangen war, und beurteilte die Fahrt als vollen Erfolg: "Solche Erlebnisse sind Meilensteine im Schulleben". So richtig erleichtert konnte sie allerdings erst sein, als sie gegen 23 Uhr auch den letzten Schüler in den Armen seiner Eltern wissen konnte. Das toll organisierte Unternehmen "Goethe goes Expo" war vollbracht und die kleine Weltreise beendet. "Mir fallen 1000 Steine vom Herzen", so Luczak.

Stolberger Zeitung vom 27.07.00



LESEN SIE HIER WEITER
Expo2000: Ein Erlebnis für die ganze Schule (01.08.2000)

Expo2000 in Hannover (01.08.2000)

Expo2000: Weltreise an einem Tag (01.08.2000)


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