Kooperation von Schulen und Wirtschaft neu definiert
Stolberg. Professor Gerd Wassenberg wählte deutliche Worte:
«Wenn die Kooperation von Wirtschaft und Schulen nicht zu einem Alibi wird, dann ist
sie eine große Chance.»
«Bildung und Arbeitswelt im Dialog» lautete das Thema, das am Donnerstagabend im
Industriemuseum beim 4. SMS-Unternehmerstammtisch diskutierte wurde. Und der langjährige Leiter
des Technologietransfers der Aachener Hochschulen ließ keine Zweifel daran, dass Resultate nur
erzielt werden können, wenn es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt. Die Diskussion als erste
Stufe der Kooperation - der Weg, den es zu beschreiten gibt, war somit vorgegeben.
Dass dabei vor allem Jugendliche Bewegungsdrang verspüren, belegte ein Blick in den Saal: Die
Angehörigen aller weiterführenden Schulen Stolbergs stellten die deutliche Mehrheit der gut 100
Zuhörer, während lediglich 20 Vertreter hiesiger Unternehmen eher als Enttäuschung zu werten
waren.
Dass die Veranstaltung dennoch als viel versprechender Auftakt einer neuartigen Zusammenarbeit
gesehen werden kann, lag nicht zuletzt an den drei Referenten: Während Wassenberg den Nutzen
für beide Seiten vor dem Hintergrund einer sich immer schneller verändernden Gesellschaft
herausstellte, berichtete Joachim Bellut, Personalleiter von Saint Gobain-Sekurit, über erste
konkrete Ansätze: In Kürze soll eine Kooperation zwischen den Glaswerken und dem
Ritzefeld-Gymnasium besiegelt werden.
Dass derartige Initiativen dringend erforderlich sind, unterstrich dessen Schülersprecher
Miguel Rodriguez: «Es gibt riesige Informationslücken. Es wird Zeit, dass wir Einblicke in
die Industrie bekommen.»
Michael Grobusch, Aachener Zeitung Online, 25.10.2001