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Inhaltsverzeichnis F2001
Quelle: Stolberger Zeitung

Traumberuf erleben mit Licht- und Schattenseiten

Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 sind derzeit im Praktikum

Zur Zeit findet für die Schüler der Jahrgangsstufe 10 des Goethe-Gymnasiums das dreiwöchige Betriebspraktikum statt. Vom 15. Januar bis heute sollen Schüler und Schülerinnen einen Einblick in das spätere Berufsleben erhalten. Dies soll ihnen helfen, später eine Berufswahl zu treffen. Jeder Schüler hat andere Erwartungen und Vorstellungen, aber auch unterschiedliche Erlebnisse an seinem Praktikumsplatz. Die SZ-Praktikantinnen Simone Kaschel und Jasmin Zdenek hörten sich bei den anderen um.

Stolberg. Viele können es kaum noch erwarten, am Montag wieder in die Schule zu gehen, wobei andere am liebsten in dem Betrieb weitermachen würden, den sie gerade erst kennengelernt haben.

Arbeit mit Kindern macht viel Spaß

Eine von den Praktikanten ist Jill Breuer. Als Praktikumsstelle hat sie sich einen Kindergarten ausgesucht. Die Arbeit mit Kindern macht ihr dort sehr viel Spaß. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem das Integrieren von Kindern in die Gruppe, die sich nicht so schnell mit anderen anfreunden.

Auch Martin Hengstler hat sich einen Praktikumsplatz ausgesucht, der seinen Vorstellungen entspricht und von dem er nicht enttäuscht ist. Er ist bei einem Radio- und Fernseh-Fachgeschäft untergekommen. Als Praktikant zählen Kundendienst oder auch Reparaturen zu seinen Aufgaben. Das sind Beispiele dafür, dass einige Schüler sich sorgfältig Gedanken gemacht haben und auch Glück mit der Praktikumsstelle gehabt haben. Jenny Breuer etwa war bei einem Fotografen. Sie lernte dort, Fotos zu entwickeln, und durfte sogar bei Modeaufnahmen assistieren. Sie findet ihren Praktikumsplatz also "voll cool". Laura Schwalm kam ihrem Traumberuf "Tierarzt" nah, weil sie in einer solchen Praxis arbeitete. Laura ist positiv überrascht. Sie wurde in alle Tätigkeiten eingebracht und durfte sogar bei Tieroperationen teilnehmen und assistieren. Aber manche Schüler haben weniger Glück, obwohl sie sich ausreichend Gedanken zu ihrer Wahl gemacht haben. Wie zum Beispiel Nina Schiffer, die in ihrer Praktikumszeit einen Einblick in die Arbeit in einem Hotel erlangen wollte. Diesen Einblick bekam sie auch, jedoch nicht so, wie sie sich das vorstellte. Beim "Haus-Keeping" musste sie die Kaminhalle abstauben und sehr viel putzen. überhaupt hatte sie eher das Gefühl, mit einer Putzfrau verwechselt zu werden.

Im Hotel wird fast nur geputzt

Zimmer zu kontrollieren, machte ihr schon etwas mehr Spaß; dabei musste sie gucken, dass die Handtücher ordentlich hängen und ob die Seife ihren richtigen Platz hat. In der Küche musste sie das Buffet vorbereiten und durfte beim Kochen helfen. Im Restaurant versorgte sie die Gäste mit Getränken. Nun ist sie von der Realität enttäuscht und zweifelt an ihrem Berufswunsch. Ähnlich traf es eine andere Schülerin, die ebenfalls in einem Hotel arbeitete. In diesen drei Wochen hat jeder Schüler einen Betreuungslehrer, der sie zweimal besuchen kommt. In der ersten Woche unterhält er sich mit dem Betreuer im Betrieb. Das zweite Mal besucht der Lehrer den Schüler und unterhält sich mit ihm. Bei Problemen mit der Praktikumsstelle steht er den Schülern zur Seite und setzt sich für sie ein.

Ab Montag bereiten die Praktikantinnen und Praktikanten diese drei Wochen nach. Jeder muss einen Praktikumsbericht anfertigen, der später in die Politiknote eingeht. Der Bericht soll eine Hilfe sein, damit die Schüler sich noch intensiver mit dem Beruf ihrer Wahl befassen. Eine Praktikumsbesprechung findet am heutigen Samstag statt. Dann treffen sich alle mit ihren Lehrern in den Klassenräumen und berichten von ihren Aufgaben und Erfahrungen.

Stolberger Zeitung vom 03.02.01



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