Berufsinfomarkt: Alles klar in Sachen Job?
Alles war zu finden an diesem Abend in der Schule. Von einer Goldschmiedemeisterin über
eine Heilpädagogin bis zum Chemielaboranten. Im Foyer und in der Aula waren
Repräsentanten zahlreicher Berufe vertreten. Allerdings nicht nur sie: Auch Vertreter der
Fachhochschule Aachen, der RWTH, der KFH, das ist die Hochschule für angewandte
Wissenschaften, und der Berufskollegs Simmerath / Stolberg mit dem europäischen
Bildungsgang für Abiturienten waren dabei. Und natürlich war auch das Arbeitsamt Aachen
vertreten.
Rundum konnte man sich in fast allen Bereichen erkundigen, sich genaue Studiengänge
anschauen und selbst feststellen, ob es einen reizen würde, z. B. Mathematisch-technischer
Assistent zu werden. Falls das gerade nicht der Fall war, standen da ja auch noch einige
andere Berufe zur Auswahl: Mineraloge, Bundeswehr-Offizier oder Industrieglasfertiger,
Internetdesigner und Diplom-Journalist. Und und und. Und bei all den professionellen mitten
im Berufsleben stehenden Menschen, so sollte man meinen, wurde man in Sachen
Ausbildung etc. bestens beraten.
Denkste. Wusstet ihr, dass man, um Journalist zu werden, Journalistik studieren und dazu
einen Numerus Clausus von 1,2 erreichen muss?! Nein, ich auch nicht - und da ich diese
Aussage überhaupt nicht glauben konnte, habe ich da direkt einmal nachgeforscht. Studieren
muss man zwar, aber keineswegs Journalistik: Um Journalist zu werden, ist ein
Germanistikstudium ebenso angesagt wie Politologie oder Wirtschaftswissenschaften oder
Kunstgeschichte oder Elektrotechnik oder meinetwegen Sinologie (das ist China-Kunde).
Dementsprechend ist auch ein Numerus Clausus von 1,2 eine unsinnige Auskunft. Um
Journalist zu werden, bietet sich jedes Studium an, da Journalisten schließlich auch mit allen
Bereichen des Lebens zu tun bekommen können. Teilweise, oder hatte ich einfach nur Pech
mit meiner Auswahl, wurden da beim Infoabend völlig falsche Bilder vermittelt?
Grundsätzlich Klasse ist aber, dass sich Vertreter so vieler Berufe und Ausbildungsgänge
bereit gefunden haben, sich von uns löchern zu lassen. Da konnte man mit einigen falschen
Vorstellungen von diesem oder jenem Beruf aufräumen.
Schade nur, dass insgesamt so wenig Zeit war, sich ausführlicher über mehrere Sachen zu
informieren. Am Liebfrauen-Gymnasium in Eschweiler zum Beispiel gibt's über die
allgemeinen Infos hinaus eine ganze Reihe von Abendterminen, für jeden der 10 oder 15
meistgefragten Berufe einen, an denen Praktiker interessierten Schülern nach einem kurzen
Einführungsvortrag anderthalb Stunden lang Fragen über ihren Job beantworten. Wo mehr
Fragen gestellt werden, da gibt's auch mehr Antworten. Da erfahren die Schüler also eine
ganze Menge mehr als in den kurzen Einzelgesprächen bei unserem Infoabend. Und auch die
Berufsvertreter müssen nicht dieselben Infos immer wieder neu herunterbeten. Das hebt nicht
nur den Informationswert, sondern auch die Laune.
Nina Müller (Klasse 9c)