Verein der Ehemaligen und
Freunde des Goethe-Gymnasiums


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Quelle: Goethes Faust

Lateinunterricht einmal anders

Bei dem Wort "Lateinunterricht" denken die meisten wahrscheinlich erst einmal an jede Menge Grammatik, Vokabeln ohne Ende, und Regeln, die durch Ausnahmen die Schüler in den Wahnsinn treiben. Und das ganze muss irgendwie in den Kopf rein und gelernt werden. Das stimmt und wird in Zukunft wohl auch so bleiben. Aber das ist nur die eine Seite.

Dass man mit Latein auch Spaß haben kann, konnte unsere Latein AG in der letzten Novemberwoche feststellen.
Denn wir, also diese besagte Latein AG bestehend aus 10 chaotischen Schülern und einer armen Frau Knipping, die uns ertragen muss, hatten uns überlegt, an einem zweitägigen Workshop über Troja an der bischöflischen Akademie in Aachen teilzunehmen. Zwar hatten wir keine große Vorstellung, was uns erwarten würde, jedoch trafen wir am ersten Tag morgens mit Sack und Pack - denn wir hatten beschlossen, dort zu übernachten - munter im Gebäude ein, und auch wenn dieses momentan etwas einer Baustelle ähnelte, konnte das unserer guten Laune keinen Abbruch tun.
Nachdem wir geduldig gewartet hatten und feststellten, dass man uns in den falschen Raum geschickt hatte, fanden wir dann unsere Gruppe, die noch aus einem Schulkurs aus Düren bestand.

Nun wurde unser "Leiter" vorgestellt, ein ehemaliger Lehrer, der uns in den nächsten beiden Tagen Troja etwas näher bringen sollte. Dies klingt einfacher gesagt als getan, denn eine Horde spätpubertierende 17- bis 18-jährige Chaoten zum Zuhören zu bewegen und für Liebesgeschichten gewisser Afroditen und Hektors vor über 2000 Jahren zu begeistern, das alles auch noch Montag morgen um 10.00 Uhr, kann ganz schön nervenaufreibend sein. Dies heißt aber nicht, dass wir an diesem Tag nichts gelernt haben, und wer mit der Einstellung dort hingekommen war, lieber an einem Seminar teilzunehmen und zu faulenzen anstatt zur Schule zu gehen, der wurde schnell eines besseren belehrt. Aber dafür haben wir viel über Troja und die Antike erfahren, und können nun auch sicherlich alle Troja 1 bis 9 auseinanderhalten (Troja 9 ist römisch!). Nach dem relativ anstrengenden Vortrag, der‚ nur durch eine kurze Mittagspause unterbrochen, bis in den Nachmittag hinein dauerte, gab es den Rest des Abends frei. So machten wir uns nach dem Abendessen auf, um die Stadt unsicher zu machen. Zuerst stand der gerade eröffnete Weihnachtsmarkt auf dem Programm, auf dem wir uns erst einmal mit Glühwein versorgten. Danach liefen wir noch etwas durch die Stadt und zeigten durch ein Fotoshooting bei MC Donald's, einem albernen Schaufensterbummel und einem Spielplatzbesuch, dass Volljährigkeit und Erwachsensein nicht immer gleichzusetzen ist. Abschließend wählten wir eine Kneipe als Opfer aus, und verbrachten dort den Rest des Abends mit "leckeren" Gurkencocktails und unterhielten durch nette Kindergartenspielchen auch die Nachbartische (Ka, Ka!!).

Der Tag war für alle sehr anstrengend, und so wurden die Unospiele später auf den Zimmern relativ schnell beendet und wir fielen alle müde ins Bett. Am zweiten Tag stand nun der eigentliche Besuch der Trojaausstellung in Bonn auf dem Programm. Nachdem wir uns durch ein Frühstück gestärkt und Lunchpakete gemacht hatten, packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Bahnhof.

In Bonn angekommen, machten wir das Museum schnell ausfindig, denn das große hölzerne Pferd (aus der bekannten Troja-Sage), zeigte uns schon von Weitem den Weg. Drinnen wartete schon die andere Gruppe ungeduldig, und nachdem sich Volker, der die ganze Exkursion auf seiner "technisch hoch qualitativen" Kamera festhielt, damit abgefunden hatte, dass er nicht filmen durfte, machten wir uns auf die Spuren der Vergangenheit Trojas.

Die Ausstellung selbst war etwas enttäuschend, und an manchen Stellen hatten wir sogar das Gefühl, durch unsere nun erworbenen Vorkenntnisse mehr über Troja zu wissen, als man hier erfahren konnte. Nur der Schatz des Trymion entschädigte den Aufwand ein wenig. Nach ca. 3 Stunden kehrten wir wieder in die Gegenwart zurück und machten uns auf den Weg zurück zum Bahnhof.

Da "das pünktlichste Verkehrsmittel Deutschlands" mal wieder etwas Verspätung hatte, nutzten wir die Gelegenheit, die Innenstadt etwas zu erkunden, und natürlich auch - wie sollte es anders sein - den Weihnachtsmarkt aufzusuchen.

Nun wurde durch eine ergatterte Zuckerwatte auch für die, die bis dahin immer noch nicht zufrieden gestellt waren, der Tag zum Erfolg, so dass wir ca. 2 Stunden später müde, aber doch zufrieden, nach Hause zurückkehrten.

Wer also sagt, Latein und Lateinunterricht seien immer langweilig und längst Vergangenheit, liegt da falsch. Wer uns das trotzdem nicht glaubt, kann sich durch Volkers Videoaufzeichnungen ein eigenes Bild machen oder aber bei uns im Lateinkurs (donnerstags 7. und 8. Stunde) vorbeischauen, denn dieser spricht für sich selbst....

Sabine Drewes (Stufe 12)



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