Sonnen erwägt Klage gegen Votum für Wirtz
Stolberg. Fehlende Sorgfalt wird man den Mitgliedern des Schulausschusses wahrlich nicht vorwerfen
können. Über zwei Stunden ging es gestern Abend hinter verschlossenen Türen um die Frage, wer neuer stellvertretender
Leiter am Goethe-Gymnasium werden soll. Mit neun zu sieben Stimmen entschied sich die Mehrheit von CDU und FDP am Ende
für Franz-Peter Wirtz aus Düren und folgte damit nicht dem Votum der Schulkonferenz, die sich fast einstimmig für den
am Aachener Couven-Gymnasium lehrenden Konkurrenten Günter Sonnen entschieden hatte.
"Der Ausschuss hat einen anderen Akzent gesetzt", kommentierte der Ausschussvorsitzende Axel Wirtz in einer ersten
Stellungnahme das Abstimmungsergebnis. Als Lehrer für Mathe und Physik und damit als Naturwissenschaftler sei
Franz-Peter Wirtz ein sinnvolles Gegenstück zur Schulleiterin und Geisteswissenschaftlerin Stefanie Luczak. Die
separate Anhörung durch den Ausschuss war nötig geworden, weil beide Bewerber mit Bestnoten im Gepäck nach Stolberg
angereist waren. Mit Enttäuschung und Wut im Bauch trat Günter Sonnen dann die Heimreise an - nicht ohne vorher
anzukündigen, dass er den Beschluss gerichtlich prüfen lassen werde.
Schon im Vorfeld der Ausschusssitzung hatten Gerüchte die Runde gemacht, Sonnen sei aufgrund seiner langjährigen
Tätigkeit im Personalrat der Bezirksregierung zwar ein von Köln empfohlener, aufgrund seiner
Gewerkschaftszugehörigkeit in Stolberg aber ein nicht gern gesehener Kandidat. [...]
Stolberger Zeitung vom 28.06.01