In der jüngeren Vergangenheit konnte man in der Lokalpresse die Entwicklungen zur Besetzung der Stelle des
stellvertretenden Schulleiters am Goethe-Gymnasium eingehend verfolgen. Und das Hin-und-Her hat bisher auch noch kein
definitives Ende gefunden. Anhand der folgenden Zeitungsartikel der Stolberger Zeitung kann sich der Leser selbst ein
Bild machen.
Physik kontra Pädagogik: Zwei Bewerber fürs "Goethe"
Von Jürgen Lange
Stolberg. [...] Anders sieht das bei der Besetzung der Stelle des
stellvertretenden Leiters am Goethe-Gymnasiums aus, für die zwei Bewerbungen vorliegen. Erst nach ihrer Vorstellung in
der Sitzung wollen sich die Politiker für einen Bewerber entscheiden, wobei erste Tendenzen absehbar sind.
Eine Kandidatin, Margarete Schäpers vom "Goethe", hatte ihre bereits eingereichte Bewerbung zurückgezogen. So fällt
morgen Abend die Entscheidung zwischen Günter Sonnen aus Aachen und Franz-Peter Wirtz aus Eschweiler. Damit haben die
Politiker auch die Wahl zwischen einem Erziehungswissenschaftler und einem Naturwissenschaftler. Nach SZ-Informationen
haben beide Bewerber eine gleichwertige schulfachliche Beurteilung, allerdings wird Sonnen deutlich herausgehoben als
Bester vom Schuldezernenten bei der Kölner Bezirksregierung. Dort ist Günter Sonnen Vertreter im Personalrat ebenso
wie das Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft beim Hauptpersonalrat in Düsseldorf engagiert ist. Seit
1992 unterrichtet Sonnen am Aachener Couven-Gymnasium und ist Fachleiter Pädagogik (Erziehungswissenschaften) des
Studienseminars Aachen.
Franz-Peter Wirtz unterrichtet seit 1995 am städtischen Rurtal-Gymnasium in Düren Mathematik und Physik. Dort ist er
Vorsitzender des Lehrerrates und Koordinator der Oberstufe. Beide Bewerber haben sich auf zwei getrennten Sitzungen
der Schulkonferenz des Gymnasiums mit bilingualem deutsch-englischsprachigem Zweig vorgestellt. Auf einer dritten
Sitzung stimmte die Konferenz in geheimer Abstimmung mit deutlicher Mehrheit für Sonnen. Dieses Votum hat Direktorin
Stefanie Luczak neben der offiziellen Mitteilung auch in einem Schreiben den Mitgliedern des Schulausschusses ans Herz
gelegt. Dieser hatte in seinen letzten Personalentscheidungen immer wieder betont, dass er großes Gewicht auf den
Willen der Schule lege. Hinter vorgehaltener Hand werden im politischen Raum beide Kandidaten mit einem Vorbehalt
konfrontiert. Dem einen Bewerber wird vorgehalten, durch seine Beziehungen zur Bezirksregierung bevorzugt zu werden,
dem anderen, von politischer Seite zur Bewerbung aufgefordert worden zu sein. Dennoch wird von allen Fraktionen
betont, ihre Entscheidung nur zum Wohle der Schule zu treffen.
Stolberger Zeitung vom 27.06.01