Beim Gymnasial-Olympia das Wiedersehen beschlossen
Verein der Ehemaligen und Freunde des "Goethe" feiert Jubiläum
Stolberg.
In der Zeit vom 4. bis 7. Juli 1925 fand das erste Gymnasial-Olympia des Stolberger Gymnasiums statt. Im
Rahmen dieser Veranstaltung fand auf Einladung des damaligen Oberschullehrers Buschhausen eine
Wiedersehensfeier für die ehemaligen in Stolberg und Umgebung ansässigen Schüler des Gymnasiums statt.
Bei der Gelegenheit dieser Zusammenkunft tauchte zum ersten Mal der Gedanke auf, solche Wiedersehensfeiern
für die ehemaligen Schüler zu wiederholen. Da man die Teilnahme an solchen Veranstaltungen nicht auf die in
Stolberg und Umgebung ansässigen ehemaligen Schüler beschränken wollte, wurde Dr. Schroeder gebeten, die
«Gründung einer Vereinigung ehemaliger Schüler des Stolberger Gymnasiums» in die Hand zu nehmen und zu
versuchen, für das Jahr 1926 erstmalig eine größere Anzahl von auswärtigen ehemaligen Schülern
zusammenzutrommeln.
Nachdem sich Anfang 1926 zunächst ehemalige Abiturienten zu einer «losen Vereinigung» zusammenschlossen,
um diese zu einer Vereinigung ehemaliger Schüler auszubauen, trafen sich auf Anregung von Dr. Schroeder am
17. April 1926 alle erreichbaren ehemaligen Abiturienten zu einer ersten Zusammenkunft, auf der dann die
Gründung der Vereinigung beschlossen wurde. Der 17. April 1926 ist also der Gründungstag des Vereins.
Stärkeren Auftrieb erhielt die Vereinigung, als am 5. und 6. Oktober 1929 in größerem Rahmen die Feier des
«75-jährigen Bestehens einer Höheren Schule in Stolberg» begangen wurde. Auch dieser Termin fiel, wie der
Termin der ersten Abiturientenprüfung im Jahre 1911, in die Zeit eines Interregnums.
1911 starb der damalige Direktor des Gymnasiums, Dr. Arnold Behr, zwischen der schriftlichen und der
mündlichen Prüfung. Im Jahre 1929 war Direktor Dr. Schantz in den Ruhestand getreten, und sein Nachfolger,
Studiendirektor Graus, war noch nicht bestätigt.
Nach feierlichen Gottesdiensten in der Kapelle des Bethlehem-Hospitals und in der evangelischen Kirche im
Vogelsang sowie einer Totenehrung auf dem Ehrenfriedhof versammelten sich die Teilnehmer, darunter über
200 ehemalige Schüler, in der festlich geschmückten Turnhalle des Gymnasiums zu einer Schulfeier, in der von
den Rednern auf die Bedeutung dieses Tages für die Schule und die ehemaligen Schüler hingewiesen wurde.
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete aber zweifellos der am Abend stattfindende Festkommers im Hotel
Scheufen, der so recht der Wiedersehensfreude der ehemaligen Schüler gewidmet war. In einer ausführlichen
Würdigung schrieb die Stolberger Zeitung darüber am 6. Oktober 1929: «Kaum fasste der Scheufensche Saal die
von fern und nah zahlreich Erschienenen.
Da sah man noch die ehemaligen Besucher der Rektoratsschule, Männer mit gebleichtem Haar, daneben junge
Abiturienten, denen gerade der erste Flaum an den Wangen hervorspross, Männer mit bekannten und
klangvollen Namen in Industrie und Wissenschaft, Männer auch, die in ihren Ansprüchen an das Leben
bescheidener gewesen waren.
Aber in dieser Stunde fühlten sich alle eins, beseelte nur ein Gedanke alle diese vielen: Wir sind alle Stolberger!
Wir alle haben dieselbe Schulbank gedrückt, haben Freud und Leid der Schulzeit gemeinsam getragen oder sind
doch mit Stadt und Schule aufs Engste verbunden. Wir wollen uns freuen dieser Stunde des Wiedersehens. Und
diese Freude stand in aller Augen, der Alten wie der Jungen. Das Händeschütteln nahm kein Ende.»
Diese Ausführungen hatte seinerzeit Dr. Schroeder absichtlich ausführlich gebracht, weil sie auch - wenn auch
nicht in dem Ausmaß wie bei der ersten Wiedersehensfeier - auf alle späteren regelmäßigen Zusammenkünfte
der Vereinigung zutreffen.
Das Jubiläumsbuch ist am Festabend, 27.Oktober, zum Preis von 9 Mark erhältlich. Es stellt die Vereins- und
Schulgeschichte der letzten 75 Jahre auch anhand zahlreicher Schriftdokumente und Fotos dar. Bestellt werden
kann das Buch zum Preis von 6 Euro (inklusive Porto und Versand) durch vorherige Überweisung unter dem
Stichwort «Jubiläumsbuch» auf das Vereinskonto 188 755 01 bei der Postbank Köln (Blz 370 100 50). Der
Versand erfolgt einmal monatlich.
Aachener Zeitung, 19.10.2001