"Die Raumnot wird immer dramatischer"
Luczak: Erweiterung auch für "Goethe"
Stolberg. Was dem "Ritze" recht, ist dem "Goethe" billig: "Ich will nicht in Konkurrenz
mit dem Ritzefeld-Gymnasium treten, aber auch bei uns wird die Raumnot immer dramatischer",
umschrieb Stefanie Luczak im Gespräch mit der SZ gestern die Situation am Goethe-Gymnasium.
Schon zum kommenden Schuljahr wird für eine Klasse kein Raum mehr zur Verfügung stehen. "Und
damit", so prognostiziert die Schulleiterin, "wird das Ende der Fahnenstange noch lange nicht
erreicht sein."
Kurzfristig muss die Schule Improvisationstalent beweisen, längerfristig aber, das betont
Luczak, wird die Stadt nicht an einer Erweiterung vorbei kommen. "Die Probleme werden sich
verschärfen, weil die Zahlen der Grundschüler ansteigen", argumentiert die Schulleiterin.
Erschwerend komme hinzu, dass die Quote der Grundschüler, die das Gymnasium als weiterführende
Schulform wählen, stetig steige.
Luczak: "Schon jetzt müssen Kursräume als Klassenräume genutzt und im Gegenzug Kurse in
Klassenräumen unterrichtet werden." Was nicht immer funktioniert, denn nicht jeder Raum ist für
die zum Teil vorhandene Klassenstärke von 30 Schülern ausgerichtet. "Rotation" heißt dennoch im
Regelfall das Gebot der Stunde. Eine solche Möglichkeit gibt es im Bereich Chemie nicht: Ein
einziger Fachraum steht für rund 900 Schüler zur Verfügung. "Und das", so Luczak, "obwohl die
naturwissenschaftlichen Fächer gestärkt werden sollen."
Große Hoffnung, das räumt Stefanie Luczak ein, hat sie auf eine baldige Besserung nicht.
Immerhin tut sich aber ein Silberstreif am Horizont auf: Mit dem Schulentwicklungsplan, der
laut Schulamtsleiter Udo Griese in den Wochen nach den Osterferien fertiggestellt werden soll,
wird es zumindest eine neue und verlässliche Basis für weitere Planungen geben. Bleibt
allerdings abzuwarten, welche Möglichkeiten dem Goethe-Gymnasium angesichts leerer Kassen
eingeräumt werden...
Aachener Zeitung, 23.03.2002