Verein der Ehemaligen und
Freunde des Goethe-Gymnasiums


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Inhaltsverzeichnis H2002
Quelle: Stolberger Zeitung

Das Lise-Meitner-Gymnasium in Falkensee und das Goethe-Gymnasium Stolberg – zwei Schulen, die bis vor einem Jahr noch nichts miteinander zu tun hatten. Die eine liegt in einer Stadt ganz im Westen Deutschlands, die andere in einer Stadt im Osten. Im Rahmen des Projektes „Jugend recherchiert Umwelt – 100 Schulen im Dialog", das vom Institut zur Förderung und Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP) organisiert und von der Aachener Zeitung betreut wird, lernten sich die beiden Gymnasien kennen, wurden zu Partnerschulen und besuchten sich gegenseitig. Im April dieses Jahres erkundete das Goethe-Gymnasium das „Naturreservat Falkensee" vor Ort. In dieser Woche erfolgt nun der Gegenbesuch des innerdeutschen Schüleraustausches, die Gymnasiasten aus Falkensee reisten Stolberg. Im Gepäck der Jugendlichen: ihr Umweltprojekt „Kölner Dom". Gestern fuhr der Tross wieder aus Stolberg ab. SZ-Mitarbeiterin Edda Kremer zieht Bilanz.

Schüler aus Ost und West sind fasziniert vom Kölner Dom

Umwelt-Projekt verbindet Jugendliche aus Stolberg und Brandenburg

Stolberg/Köln. Traurige Gesichter gab es gestern am Stolberger Bahnsteig, als die elf Projektschüler der 10. Klasse des Lise-Meitner-Gymnasiums Falkensee nach einwöchigem Aufenthalt in der Kupferstadt den Zug Richtung Heimat bestiegen. „Es war toll, uns gegenseitig kennen zu lernen. In Falkensee waren es zuerst noch zwei Gruppen, da sind wir getrennt in den Bus gestiegen, aber dann hat sich eine echte Freundschaft zwischen uns aufgebaut", beschreibt der 15-jährige Goethe-Schüler Max Bauer die Zeit während und nach dem Besuch seiner Schule im brandenburgischen Falkensee. Mit seinem gleich alten „Gastschüler" Bastian Pankau, der während des Aufenthalts der Falkenseer Schule bei ihm wohnte, hat er die Aachener Region erkundet und in den vergangenen fünf Tagen viel erlebt: Stolberger Kirmes, Düsseldorfer Altstadt und Fernsehturm, Aachener Schatzkammer und Dom lauteten die vielfältigen Besichtigungen von Montag bis Mittwoch. Mit Projektlehrer Sascha Spilker hatte die 9a des Goethe-Gymnasiums das Programm zusammengestellt. Die gemeinsame Besichtigung der „RTL Studios" in Köln beeindruckte die Projektschüler aus Ost und West am meisten. „Das war super interessant: Im Fernsehen wirkt alles viel größer und farbiger", erzählt Franziska Fischer aus Falkensee, dem Einzugsgebiet Berlins. „Wir haben gesehen, wie eine Sendung aufgebaut wird", fügt Max vom „Goethe" hinzu, den vor allem die Arbeit der Kameraleute interessierte.

Am Donnerstag begann für die Gymnasiasten des Lise-Meitner-Gymnasiums dann die eigentliche Arbeit. Sie besichtigten ihr Umwelt-Projekt, den Kölner Dom. Der Kunsthistoriker Dr. Rolf Lauer führte die Projektschüler durch das Innere des Dorns und zeigte „eine ganz spannende Geschichte". In einem Seitenchor enthüllte er eine aufwendige mittelalterliche Zeichnung des Doms.

Vor allem die an der Ostseite des Doms gelegene Dombauhütte zog die Schüler in ihren Bann. Auf die Glaserei und die Steinwerkstatt hatten sie sich im Vorfeld besonders vorbereitet. Steinmetz Markus Heindl erklärte die Arbeit in der Dombauhütte: „Bis 1990 waren wir mit der Beseitigung der Kriegsschäden beschäftigt, im Moment ist die Verwitterung der Gesteine das Hauptproblem."

Der Kölner Dom besteht aus 50 verschiedenen Steinsorten, acht machen den größten Teil aus. Der Schlaidtdorfer Sandstein aus der Gegend von Stuttgart ist jedoch besonders anfällig für die Verwitterung. Bei Regen und Wind wird das Bindemittel im Stein zu Gips, wodurch der Stein auskörnt. An einzelnen Stellen wird das Material ersetzt, manchmal muss aber das ganze Gestein ausgetauscht werden. „Im Bereich der Strebebögen ist mittlerweile sogar die Statik in Gefahr", erzählt Heindl. Deshalb haben die Handwerker in der Dombauhütte alle Hände voll zu tun. „Wir versuchen, möglichst viel Originalsubstanz zu erhalten, wenn das Material es zulässt", beschrieb Heindl das oberste Prinzip der Restaurierung. Neben Steinmetzen sind auch Dachdecker, Bildhauer, Zimmermänner, Schreiner, Schlosser, Schmiede und Elektriker in der Werkstatt anzutreffen.

Auf die Finger geschaut: Für 6500 Quadratmeter Glasfläche ist Werkstattleiter Peter Decker zuständig.

Weiter ging es in die nebenan gelegenen Glaserei. „6500 Quadratmeter Glasfläche hat der Kölner Dom, 3500 davon sind mittelalterlich", staunte Karolin Küster aus Falkensee nicht schlecht. Kunstglaser und Werkstattleiter Peter Decker erklärte, wie Umwelteinflüsse wie der saure. Regen die Oberfläche des Glases zerfressen und wie dieses in mühseliger Handarbeit wieder restauriert wird. „Grundsätzlich wollen wir alles aus dem Mittelalter erhalten", erzählt Decker und erklärt das aktuellste Projekt der Werkstatt: „Ein Fenster aus dem Südturm von 1880 wird anhand einer Skizze wieder angefertigt." Nach vier Stunden Dom „pur" hatten die Schüler immer noch nicht genug von dem im Jahr 1880 fertiggestellten Kirchenbauwerk. „Jetzt machen wir unsere Umfrage unter den Passanten, was sie über die Geschichte des Doms wissen", riefen einige Richtung Lehrerin. Die stellvertretende Klassenlehrerin der Falkenseer Klasse, Beate Titscher, war am Ende des siebenstündigen Ausflugs in die Rhein-Metropole überrascht über den Lerneifer der Schüler.

In der nächsten Woche beginnt für die elf Gymnasiasten aus Brandenburg die Aufbereitung des Besuches in der Kupferstadt. Im Goethe-Gymnasium hat die Nachbetrachtung über das „Naturreservat Falkensee" schon längst begonnen. Ihre Eindrücke des deutsch-deutschen Schüleraustausches dokumentieren die Pennäler in Reportagen, Interviews, Berichten und Fotos, die in unserer Zeitung erscheinen werden.

Aachener Zeitung, 29.06.02



IZOP

Das Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP) in Aachen-Hahn fördert in Zusammenarbeit mit der Aachener Zeitung mit dem Projekt „Jugend recherchiert – 100 Schulen im Dialog" bilaterale Umweltpartnerschaften zwischen Schulen aus den „alten" und „neuen" Bundesländern. Das Projekt verfolgt drei Ziele: Durch den gegenseitigen Besuch der Partnerschule leisten die jungen Menschen einen Beitrag zur „inneren Einheit"; durch die Beschäftigung mit einem Umweltthema werden die Schüler sensibilisiert; durch regelmäßige Zeitungslektüre erfahren sie Sinn und Nutzen der Lektüre. Die besten Artikel werden prämiert.



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